Beschreibung
Die Ardennenoffensive und die großen Schlachten an der Westfront im Herbst 1944: Arnheim – Aachen – Elsass-Schlacht – Wacht am Rhein
von Dr. Karsten Heinz Schönbach
Die Ardennenoffensive im Dezember 1944 ist eine der interessantesten und umstrittensten militärischen Operationen des Zweiten Weltkrieges. Interessant ist sie deswegen, weil der Wehrmacht kurz vor Ende des Krieges tatsächlich noch einmal eine überraschende und schlagkräftige Offensive gelingt. Die Westalliierten werden noch einmal von deutschen Truppen überrollt. Solche Erfolge waren gegen die Rote Armee zu dieser Zeit und in dieser Größenordnung nicht mehr möglich.
Entscheidend ist aber auch, den eigentlichen Sinn der Ardennenoffensive herauszustellen. Kurz vor Ende des Krieges gingen die Hitler-Regierung und das OKW nicht mehr davon aus, dass sie mit einer solchen Offensive den Krieg noch militärische gewinnen könnten. Worin lag dann der Sinn der Offensive?
Die Ardennenoffensive muss hier in die politischen und diplomatischen Vorgänge der Endphase des Zweiten Weltkrieges eingebettet werden. Das ist genau der Punkt, den jeder Autor bisher ausgelassen hat. Im Gegenteil – Hermann Jung bestritt sogar, dass hier die eigentliche Bedeutung der Ardennenoffensive im Zusammenhang mit der späten Nazi-Diplomatie liegen könnte.
Während die Ardennenoffensive vorbereitet wurde und ablief, verhandelten Nazi-Diplomaten mit dem US-Geheimdienst OSS in der Schweiz, wegen eines Separatfriedens mit den Westmächten, um ihren Krieg allein gegen die Sowjetunion weiterführen zu können. Die Offensive sollte den Westmächten daher zeigen, wie stark das Deutsche Reich noch ist und dass es sich hier gegebenenfalls sogar um einen ernstzunehmenden Partner im Kampf gegen den Kommunismus handelt.
Nicht zuletzt deshalb ist die Ardennenoffensive auch die modernste Offensive des Zweiten Weltkrieges. Die Wehrmacht spielt im Rahmen dieses militärischen Unternehmens alle ihr verbliebenen Karten aus.